Regensburg
Wenn 100 Alumni des firmeneigenen Studentenprogramms einmal im Jahr zusammenkommen, ist das ein bisschen wie moderne Klassenfahrt. Der Ort des Geschehens liegt immer in Bayern (wo auch sonst), dieses Jahr in Regensburg. Ich erinnere mich dunkel an einen früheren Besuch hier mit meinen Eltern, wo wir eine Packung Tiefkühlminiwindbeutel an der Donau gegessen haben. Mit Vanilleeis drin, sehr lecker. Heute gibt's bayrisch: Obazda, Wurstsalat, Brezn, Radi, Bauernbrot, Leberkäs, Nürnberger mit süßem Senf und Bayrisch Creme als krönenden Abschluss. Lässt sich auch aushalten :)
Wir essen viel, quatschen noch mehr und denken an die guten, alten Zeiten. Damals gab's noch Bier, jetzt trinken wir Wein. Damals gab's noch Doppelstockbetten in der Jugendherberge, jetzt Doppelzimmer im 4-Sterne-Hotel. Damals haben wir uns noch zu fünft stundenlang ins Auto gequetscht, jetzt bestellen wir für jede Strecke ein Taxi. Nachts machen wir das Regensburger Nachtleben unsicher. Es gibt genau drei Clubs, wo man hingehen kann, alle sind direkt nebeneinander. Das Publikum ist im Schnitt 16. Wir um die 30. Egal, wir haben trotzdem Spaß und beobachten, wie die Jugend von heute eine Flasche Wodka und unzählige Dosen Red Bull nach der anderen leert. Zur Sperrstunde gibt's noch eine zünftige Schlägerei auf der Straße. Dann hat alles zu. Wir fahren zurück ins Hotel, keine Bar hat mehr geöffnet, nichts. So belagern wir die Lobby und warten bis wir rausgeschmissen - äh freundlich gebeten werden auf unsere Zimmer zu gehen. Es ist doch ein bisschen wie früher. Nur ohne Lehrer. Ein paar Stunden Schlaf, dann geht's schon wieder heim. Gruppenticket für den ICE. Wir unterhalten das ganze Abteil mit unseren Gesprächen über Einstiegsgehalt, Qualität des Flugzeugessens, bezahlte Überstunden, neu gekaufte Autos und Aktien, schlechte Chefs, Doktortitel und Aufstiegschancen im Großkonzern. Das sind wir: die typischen Yuppies schlechthin. Ich schäme mich ein bisschen. Aber eigentlich auch nicht. Was ist nur aus uns geworden?
Wir essen viel, quatschen noch mehr und denken an die guten, alten Zeiten. Damals gab's noch Bier, jetzt trinken wir Wein. Damals gab's noch Doppelstockbetten in der Jugendherberge, jetzt Doppelzimmer im 4-Sterne-Hotel. Damals haben wir uns noch zu fünft stundenlang ins Auto gequetscht, jetzt bestellen wir für jede Strecke ein Taxi. Nachts machen wir das Regensburger Nachtleben unsicher. Es gibt genau drei Clubs, wo man hingehen kann, alle sind direkt nebeneinander. Das Publikum ist im Schnitt 16. Wir um die 30. Egal, wir haben trotzdem Spaß und beobachten, wie die Jugend von heute eine Flasche Wodka und unzählige Dosen Red Bull nach der anderen leert. Zur Sperrstunde gibt's noch eine zünftige Schlägerei auf der Straße. Dann hat alles zu. Wir fahren zurück ins Hotel, keine Bar hat mehr geöffnet, nichts. So belagern wir die Lobby und warten bis wir rausgeschmissen - äh freundlich gebeten werden auf unsere Zimmer zu gehen. Es ist doch ein bisschen wie früher. Nur ohne Lehrer. Ein paar Stunden Schlaf, dann geht's schon wieder heim. Gruppenticket für den ICE. Wir unterhalten das ganze Abteil mit unseren Gesprächen über Einstiegsgehalt, Qualität des Flugzeugessens, bezahlte Überstunden, neu gekaufte Autos und Aktien, schlechte Chefs, Doktortitel und Aufstiegschancen im Großkonzern. Das sind wir: die typischen Yuppies schlechthin. Ich schäme mich ein bisschen. Aber eigentlich auch nicht. Was ist nur aus uns geworden?
1 Comments:
Ich habe den Artikel zu Juppies aufmerksam gelesen. Weiß nicht, was geworden ist, aber die weiteren Tendenzen könnte man in Wikipedia (als eine der glaubwürdigen Quellen) bei "Siehe auch"-Artikeln vorhersagen, und zwar: Playboy, Snob, Bobo (bourgeois + bohemian) :))
Ach, Jenny, da fahren 16-Jährigen an dem kalt-nassen Morgen mit dem Rad heim, mit Kopfschmerzen von Vodka-Redbull-Mischung und träumen von einem Taxi und von einer Trainee-Stelle im Großkonzern.
Schönen Sonntag noch!
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