"Haufenweise alte Steine" oder "Meine Luftmatratze und ich"
"Wollen wir vielleicht zusammen in den Urlaub fahren?" "Gerne, ich hätte Lust auf Griechenland!" Gesagt, gebucht, wir fliegen nach Athen. Ohne Plan, ohne Ziel. Ein Gefühl von Freiheit. Es ist wunderbar warm, wir flanieren durch die Altstadt, durch enge Gassen, die Akropolis stets im Blick, vorbei an Tavernen, Schmuckgeschäften, Olivenbäumen. Wir lassen uns nieder: Ein Grillteller, griechischer Salat, lecker Knoblauchbrot, eine Extra-Portion Tsatsiki, ein ganzer Krug Wein und Ouzo aufs Haus. Die erste Nacht verbringen wir, wie es sich für Rucksacktouristen gehört, in Athens Backpacker-Hostel. Allerdings nicht mehr im 10-Mann-Zimmer, sondern im Vier-Bett-Raum mit eigenem Bad - man wird älter ... (Das schützt trotzdem nicht vor dem schnarchenden Japaner im vierten Bett.) Beim Frühstück treffen wir zufällig einen Berliner, der mir von einer neu gegründeten Uni für Psychologie in Berlin erzählt. Für diese Info muss man erst nach Athen fahren! Wie lange habe ich danach im Internet gesucht?
Zurück zum Urlaub: Wir besteigen mit gefühlten tausend weiteren Touristen die Akropolis. Glatte Steine, pralle Sonne, Foto hier, Foto da, ständig im Weg. Wir wandeln auf den Wegen, die schon Sokrates zum Philosophieren genutzt hat, und fühlen uns unglaublich philosophisch dabei. Genug Geschichte, jetzt geht's aufs Ganze: Wir nehmen uns einen Mietwagen. Beim fünften Anbieter bekommen wir einen mit Versicherung ganz ohne Selbstbeteiligung, dafür ohne Navi. Egal, wir fahren los und verlassen ohne Blechschaden die Stadt. Langsam lernen wir auch die griechischen Buchstaben, die uns den Weg weisen. Immer am Meer entlang, auf die Halbinsel Peloponnes, bis zu dem Sandstrand, den uns der Mietwagenhändler empfohlen hat. Tolo heißt der Ort und er hat alles was wir wollen: Sonne, Sand, Meer. Aus dem Auto direkt ins Wasser! Beim Wellenbaden suchen wir unser Hotel aus, das mit dem schönsten Balkon direkt am Strand soll's sein. Für 55 Euro bekommen wir ein Vier-Sterne-Zimmer mit Meerblick, sauberen Betten, Badewanne, Fernseher, Frühstück auf der Sonnenterrasse. Hier bleiben wir. Noch schnell die nötigen Strandaccessoires besorgen - Sonnenschirm und Luftmatratze (2,70 Euro als einmalige Investition versus 8 Euro Tagesgebühr für eine Liege) - und schon kriegt uns hier niemand mehr weg. "Sollten wir nicht doch noch ein paar alte Steine anschauen, wenn wir schonmal hier sind?" Nagut, fahren wir nach Sparta. Vielleicht finden wir ja einen Spartakuss :) Wir fahren immer weiter die Küste nach Süden, schöne Steilküste, wundervolle Buchten, türkises Meer soweit das Auge reicht. Wir halten an einer besonders schönen Bucht und verbringen den Nachmittag den Wellen folgend auf der Luftmatratze. Weiter geht's am frühen Abend, wir schaffen es genau zwei Buchten weit. Das mit Sparta wird wohl nichts mehr. Ein idyllisches Fischerdorf im Sonnenuntergang, eine einzige Straße direkt am Meer, ein Hafen voller Segelboote. Entspannte Atmosphäre, hier bleiben wir. Wir finden bei Elias und seiner Frau ein Fremdenzimmer: größer als mein Wohnzimmer, Holzbetten mit frischer Wäsche, Möbel, Kühlschrank, eigenes Bad, Balkon - 35 Euro. Die Tische der Taverne stehen direkt am Meer, wundervoll. Keine Lust, morgen nach Hause zu fliegen. Auf dem Rückweg halten wir nochmal in Tolo, ein letztes Sonnenbad, eine letzte Runde Wellenreiten auf meiner geliebten Luma. Wahrscheinlich ist es das selbe Gefühl wie als Embryo in Mamas Bauch, weshalb ich so begeistert davon bin.
Wir treffen Einheimische und Berliner Freunde, essen Fisch, philosophieren über die Krise und baden bis tief in die Nacht. Nochmal ins schicke Hotel, lecker Frühstück und ab geht es wieder nach Athen. Der Wagen landet heil in der großen Stadt. Mist, tanken vergessen. Ich finde eine Tankstelle, kann aber leider nicht wenden und schon bin ich wieder auf der Autobahn gelandet. Nächste Abfahrt raus, kein Plan wo ich bin, keine Akropolis zu sehen, kein Navi. Jetzt wird es doch noch aufregend, ich frage mich durch, bremse für Mopeds, lerne griechische Verkehrsregeln. Eine Stunde Irrfahrt, Parken in der Einbahnstraße, mir ist mittlerweile alles egal. Hauptsache ich muss nie wieder in Athen Auto fahren!
Zur Belohnung gibt's eine Sighseeingtour im offenen Doppelstockbus mit deutscher Stimme. Doch noch was gelernt :)
Als letztes Highlight dürfen wir einen Platzregen erleben, der die Straßen Athens in reißende Flüsse verwandelt. Binnen Minuten stehen wir knöcheltief im Wasser, das Gepäck ist durchgeweicht, der Blitz schlägt neben uns ein. Es erleichtert die Abreise. Wir werden die Sonne vermissen! Und das Meeresrauschen zum Einschlafen ...
Bilder
Zurück zum Urlaub: Wir besteigen mit gefühlten tausend weiteren Touristen die Akropolis. Glatte Steine, pralle Sonne, Foto hier, Foto da, ständig im Weg. Wir wandeln auf den Wegen, die schon Sokrates zum Philosophieren genutzt hat, und fühlen uns unglaublich philosophisch dabei. Genug Geschichte, jetzt geht's aufs Ganze: Wir nehmen uns einen Mietwagen. Beim fünften Anbieter bekommen wir einen mit Versicherung ganz ohne Selbstbeteiligung, dafür ohne Navi. Egal, wir fahren los und verlassen ohne Blechschaden die Stadt. Langsam lernen wir auch die griechischen Buchstaben, die uns den Weg weisen. Immer am Meer entlang, auf die Halbinsel Peloponnes, bis zu dem Sandstrand, den uns der Mietwagenhändler empfohlen hat. Tolo heißt der Ort und er hat alles was wir wollen: Sonne, Sand, Meer. Aus dem Auto direkt ins Wasser! Beim Wellenbaden suchen wir unser Hotel aus, das mit dem schönsten Balkon direkt am Strand soll's sein. Für 55 Euro bekommen wir ein Vier-Sterne-Zimmer mit Meerblick, sauberen Betten, Badewanne, Fernseher, Frühstück auf der Sonnenterrasse. Hier bleiben wir. Noch schnell die nötigen Strandaccessoires besorgen - Sonnenschirm und Luftmatratze (2,70 Euro als einmalige Investition versus 8 Euro Tagesgebühr für eine Liege) - und schon kriegt uns hier niemand mehr weg. "Sollten wir nicht doch noch ein paar alte Steine anschauen, wenn wir schonmal hier sind?" Nagut, fahren wir nach Sparta. Vielleicht finden wir ja einen Spartakuss :) Wir fahren immer weiter die Küste nach Süden, schöne Steilküste, wundervolle Buchten, türkises Meer soweit das Auge reicht. Wir halten an einer besonders schönen Bucht und verbringen den Nachmittag den Wellen folgend auf der Luftmatratze. Weiter geht's am frühen Abend, wir schaffen es genau zwei Buchten weit. Das mit Sparta wird wohl nichts mehr. Ein idyllisches Fischerdorf im Sonnenuntergang, eine einzige Straße direkt am Meer, ein Hafen voller Segelboote. Entspannte Atmosphäre, hier bleiben wir. Wir finden bei Elias und seiner Frau ein Fremdenzimmer: größer als mein Wohnzimmer, Holzbetten mit frischer Wäsche, Möbel, Kühlschrank, eigenes Bad, Balkon - 35 Euro. Die Tische der Taverne stehen direkt am Meer, wundervoll. Keine Lust, morgen nach Hause zu fliegen. Auf dem Rückweg halten wir nochmal in Tolo, ein letztes Sonnenbad, eine letzte Runde Wellenreiten auf meiner geliebten Luma. Wahrscheinlich ist es das selbe Gefühl wie als Embryo in Mamas Bauch, weshalb ich so begeistert davon bin.
Wir treffen Einheimische und Berliner Freunde, essen Fisch, philosophieren über die Krise und baden bis tief in die Nacht. Nochmal ins schicke Hotel, lecker Frühstück und ab geht es wieder nach Athen. Der Wagen landet heil in der großen Stadt. Mist, tanken vergessen. Ich finde eine Tankstelle, kann aber leider nicht wenden und schon bin ich wieder auf der Autobahn gelandet. Nächste Abfahrt raus, kein Plan wo ich bin, keine Akropolis zu sehen, kein Navi. Jetzt wird es doch noch aufregend, ich frage mich durch, bremse für Mopeds, lerne griechische Verkehrsregeln. Eine Stunde Irrfahrt, Parken in der Einbahnstraße, mir ist mittlerweile alles egal. Hauptsache ich muss nie wieder in Athen Auto fahren!
Zur Belohnung gibt's eine Sighseeingtour im offenen Doppelstockbus mit deutscher Stimme. Doch noch was gelernt :)
Als letztes Highlight dürfen wir einen Platzregen erleben, der die Straßen Athens in reißende Flüsse verwandelt. Binnen Minuten stehen wir knöcheltief im Wasser, das Gepäck ist durchgeweicht, der Blitz schlägt neben uns ein. Es erleichtert die Abreise. Wir werden die Sonne vermissen! Und das Meeresrauschen zum Einschlafen ...
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1 Comments:
σας ευχαριστώ!
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