25. April 2010

Clärchens Ballhaus

Samstag Abend ist es mal wieder soweit: eine Gruppe Single-Mädchen um die 30 geht tanzen. Wir haben uns Clärchens Ballhaus ausgesucht, ein klassisches Tanzlokal aus den 20er Jahren. Wir machen uns also hübsch, ziehen unsere besten Kleidchen an und trinken schonmal einen Rotkäppchen-Sekt auf dem Weg. Clärchens Ballhaus ist ein altes, unsaniertes Haus mit Garten und Lichterketten davor. Der morbide Charme zieht sich bis in den Eingangsbereich: Der Garderobiere, der unsere Mäntel aufhängt, ist mindestens 80 Jahre alt. Die Türöffner tragen Frack und gestärkte Hemden. An den holzgetäfelten Wänden im Saal hängt silbernes Lametta, die Tanzfläche ist aus Parkett. Seitlich stehen Holztische mit weißen Stofftischdecken, liebevoll dekoriert mit rot-weißen Nelken in DDR-Glasvasen. Das Publikum ist bunt gemischt, von jung bis alt, von schick bis cool, Anzugträger und Junggesellenabschiede im Hasenkostüm mischen sich untereinander. Eine Tanzkapelle spielt Berliner Schwoof. Herrlich! Wir tanzen durch bis zum Morgengrauen. Mit dem Fahrrad nach Hause, die Vögel zwitschern schon, Sonnenstrahlen auf meinem Kopfkissen. Schön!