4. März 2010

Das einzig schwierige am Fasten ...

... sind die Gerüche. Wenn ich abends durch das Hotel gehe und dabei der Duft eines frisch gebratenen Zanders in meine Nase steigt, ist der Appetit am größten. Seit Sonntag habe ich nichts mehr gegessen, mich nur von Obstsaft und Gemüsebrühe ernährt. Zu jeder Mahlzeit genau 250 ml. Dazwischen gibt es Tee und Wasser literweise. Seltsamerweise habe ich tatsächlich absolut keinen Hunger. Nur der gelegentlich aufkommende Appetit stört etwas. Wie schön wäre jetzt ein Brötchen mit Salami? Oder einfach nur eine Birne! Wenn ich nachts aufwache, sehe ich ein Stück Kirschstreuselkuchen vor meinem inneren Auge. Die ersten Spaghetti nächste Woche werden ein unglaublicher Genuss! Wahnsinn, wie Enthaltsamkeit den Genuss fördert. Ich hoffe, ich kann davon etwas in den Alltag mitnehmen :)

Wenn wir nicht gerade Flüssignahrung zu uns nehmen, schlafen wir aus, lassen uns von den ersten Sonnenstrahlen im Gesicht wecken, lesen ein dickes Buch, gehen am Meer spazieren, erklettern den Leuchtturm, erkunden die Inselpfade, kehren in ein gemütliches Wirtshaus auf einen Tee ein, drücken uns die Nasen an geschlossenen Schaufenstern platt, beobachten Rehe, wie sie durch Vorgärten springen, wandeln auf den Spuren von allerlei Berühmtheiten, die Hiddensee besuchten, stapfen bei strahlendem Sonnenschein durch tief verschneiten Wald, spekulieren über die Namenshäufung auf dem Inselfriedhof, umrunden alte Villen, fotografieren den Sonnenuntergang, wärmen uns in der Sauna wieder auf und beobachten am Abend den gutaussehenden Hotelier, wie er in der Bibliothek den Kamin anzündet. Ein wirklich erholsamer Urlaub!

2 Comments:

Blogger A. said...

Hallo Jenny!
Ich habe heute morgen um 8 Uhr alle 28 Seiten vom Indien-Bericht durchgelesen. Klasse!!!

6. März 2010 um 11:56  
Anonymous Tommy said...

Große liest diese Artikel. Ich würde empfehlen!

30. Mai 2017 um 13:22  

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