15. November 2009

Berliner Erhebungen

Das Buch ist ausgelesen, die Wäsche abgenommen, die Tortellini gegessen, die Sonne noch nicht untergegangen. Ich muss an die frische Luft. Wieder in den Volkspark Friedrichshain? Nein danke, das tue ich mir heute nicht an. Ich suche bei Google Maps nach nahegelegenen Grünflächen und entdecke den Volkspark Prenzlauer Berg. Nie gehört! Also ab aufs Rad und nix wie hin. Am Rande einer Kleingartenkolonie erhebt sich der Park bzw. Berg, ein Trümmerberg. Anfang der 60er wurde hier mit Hilfe der Trümmer-Straßenbahn die Oderbruchkippe angelegt. Mittlerweile ist alles mit Bäumen begrünt, dazwischen breite geteerte Wege und einige Bronzefiguren. Ganz oben auf 91 Metern über dem Meeresspiegel ist ein Plateau mit 8 Pappeln angelegt wurden. Spaziergänger gibt es neben einzelnen Männern kaum, einen guten Blick über Berlin auch nicht. Alles in allem nur dann einen Ausflug wert, wenn man Lust auf Mountainbiken auf Schlammwegen hat oder ein Stück wildes Natur mitten in der Stadt sucht.

Ein ganzes Stück interessanter ist der Kreuzberg. Nur 66 Meter hoch, dafür ein natürlicher Hügel. Auf der Spitze steht seit 1821 das Nationaldenkmal für die Siege in den Befreiungskriegen. Leipzig u.a. Schlachten stehen in goldenen Buchstaben darauf. Wegen der Grundform des Denkmals wurde der Berg Kreuzberg genannt, später nach ihm auch der Stadtteil. Zudem wurde ein künstlicher Wasserfall angelegt, der dem Hainfall im polnischen Riesengebirge nachgebildet ist. Rundum ein schöner Weg, gut belebt mit internationalen Spaziergängern und netten Cafés am Rand. Am Kreuzberg wird sogar Wein angebaut, leider nicht verkäuflich.