Morgenstund (hat Fleisch im Mund)
Ich gebe zu, ich habe den Beitrag im Ersten Deutschen Fernsehen über meinen Wahlwohnbezirk nicht gesehen. Dafür war ich heute morgen live vor Ort. Noch vor acht Uhr war ich im Supermarkt um die Ecke und habe Leergut weggebracht. Früher fand ich es absolut nicht nachvollziehbar, wie man vor der Arbeit neben den allernötigsten Handlungen wie Aufstehen, Anziehen und Frühstücken noch etwas Sinnvolles tun kann. Ich sage heute noch beim Friseur, dass ich einen Schnitt brauche, den ich morgens weder nass machen, noch fönen, noch stylen, am liebsten nicht mal kämmen muss, so pflegeleicht soll er sein. Seit diesem Sommer nutze ich die Morgenstunde zwischen sieben und acht zum Blumen gießen, Bügeln und Wäsche waschen. Im Zuge der Vereinfachung der Lebensstrukturen und dem damit verbundenen Entrümpeln der Wohnung war heute endlich mal der leere Coca-Cola-Kasten dran, der seit meinem Umzug auf dem Balkon einstaubt. Schön aufpassen, dass die weiße Bluse beim Runtertragen nicht dreckig wird! Der Supermarkt war noch ziemlich leer, doch vor dem Leergutautomaten stand eine Schlange. Allesamt Männer, die nicht wie ich frisch geduscht waren, im Gegenteil. Sie schoben eine Flasche nach der anderen in den rotierenden Schlitz, die gesammelten Werke der vergangenen Nacht. Am Ende kommen fünf Euro raus, macht ein Monatseinkommen von 150 Euro. Ich kaufe von meinen 3,60 Euro ein Toastbrot, 2 Liter Milch, einen Apfelsaft, einen Camembert und Klopapier statt Bio-Käse. Vor dem Laden wühlt sich eine Oma im verschlissenen Pullover durch den Müllcontainer. Ob davon gestern auch berichtet wurde?
Meine Gedanken schweifen ab. Heute kommen die Kollegen vom Bosporus zu Besuch. Kann ich da den kurzen, weißen Rock anziehen? Oder die weiße Hose, bei der man, wenn man ganz genau hinschaut, die Kontur der Unterwäsche durchsehen kann? Lieber eine dunkle, lange Hose und eine langärmelige Bluse. Aber müssen es auch Socken sein? Ich werde es wagen mit nackten Knöcheln vor die muslimischen Kollegen zu treten. Nächste Frage: Es ist Ramadan, war es wirklich eine gute Idee Obst, Kekse und Getränke für die Besprechung zu bestellen? Wir fragen ihn einfach: Ja klar, er ist außer Landes, da kann er essen und trinken. Nur das Schnitzel in der Mittagspause sollte vom Kalb und nicht vom Schwein sein. Ob sich die Muslime damals mit den Hindus abgesprochen haben, als sie sich den Fleischmarkt aufteilten?
Meine Gedanken schweifen ab. Heute kommen die Kollegen vom Bosporus zu Besuch. Kann ich da den kurzen, weißen Rock anziehen? Oder die weiße Hose, bei der man, wenn man ganz genau hinschaut, die Kontur der Unterwäsche durchsehen kann? Lieber eine dunkle, lange Hose und eine langärmelige Bluse. Aber müssen es auch Socken sein? Ich werde es wagen mit nackten Knöcheln vor die muslimischen Kollegen zu treten. Nächste Frage: Es ist Ramadan, war es wirklich eine gute Idee Obst, Kekse und Getränke für die Besprechung zu bestellen? Wir fragen ihn einfach: Ja klar, er ist außer Landes, da kann er essen und trinken. Nur das Schnitzel in der Mittagspause sollte vom Kalb und nicht vom Schwein sein. Ob sich die Muslime damals mit den Hindus abgesprochen haben, als sie sich den Fleischmarkt aufteilten?
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