2. Juli 2009

Erlebnistage im Schwermaschinenbau

Drei Tage Schnupperpraktikum im Dampfturbinenwerk sind nicht nur interessant und beeindruckend, sondern auch eine Lehreinheit über den Umgang mit Frauen und Monteuren. Es gibt nicht viele Mädchen dort, erst recht nicht in Latzhosen. Dennoch sieht das deutsche Arbeitsstättengesetz §6 vor, Toilettenräume für Männer und Frauen getrennt einzurichten. Nach langer Suche und unzähligen "WC Herren"-Schildern findet sich eine Toilette für Damen. Ich drücke voller Hoffnung die Klinke herunter, doch die Tür ist abgeschlossen. Langsam wird mein Bedürfnis dringender. Ich suche weiter die riesigen Hallen ab und finde in einem Bürotrakt tatsächlich noch ein Frauen-WC. Die Tür ist offen, die zweite Tür auch, doch statt einer Toilette steht ein Berg Putzmittel und Reinigungsutensilien vor mir. Sch...! Die eingebaute Toilette ist nicht benutzbar. Langsam ist das nicht mehr lustig. Dass ich als Mädchen ignoriert werde und dass der Mann die Antwort bekommt, obwohl ich die Frage gestellt habe, kenne ich ja schon aus Indien. Aber dass die Grundbedürfnisse nicht erfüllt werden können, ist echt gemein.
Es bleibt die Kantine, da gibts wenigstens auch Frühstück, für welches wir das Hotel zu zeitig verlassen mussten. Es ist neun Uhr morgens, gefühlter Nachmittag. Und dann auch noch Frühschichtschlafmangel und unfreundliche Anzugkollegen, auf deren Gruß man in Arbeitssachen vergeblich wartet.

2 Comments:

Anonymous dein neuer Anwaltsfreund said...

... ist das nicht ausbaufähig zu einer Klage - Verstoß gegen das Antidiskriminierungsgesetzt?

2. Juli 2009 um 13:22  
Blogger thairesa said...

du hattest ja richtig viel freude in mülheim! man kann ja einiges ertragen und unterdrücken, aber nicht den urindrang. geh doch beim nächsten mal auf die männertoilette, mache ich auch immer so in clubs wenn mir die schlange an der tür mit der rockträgerin zu lang ist... alle die's stört kannste ja auf die damentoilette schicken.

2. Juli 2009 um 22:35  

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