Maifest
Am ersten Mai tausche ich weiße Stoffhosen und Perlenohrringe gegen kaputte Jeans, alte Turnschuhe und Kapuzenpullover. Auf nach Kreuzberg! Schon am frühen Nachmittag beginnt dort das Myfest, eine Anhäufung von diversen Bands, DJs, Theateraufführungen, Jugendgruppen, Hausfrauenvereinen. Mehrere Straßen voller Farben, Kulturen, provisorischen Getränkeständen und hausgemachten türkischen Leckereien. Dazwischen tausende Menschen in Tanz- und Sommerlaune. Jedes Stückchen Grün ist belegt, dicke Menschenströme schieben sich durch die Straßen. Es staut sich bei den Tänzerinnen und den Liveauftritten. Mittendrin Kopftücher, Kinderwagen, Sonnenbrillen. Gelegentlich ein zusammengerolltes Plakat. Denn eigentlich ist das Myfest nicht nur dazu gedacht, kulturelle Nachbarschaft zu zeigen, sondern auch den gewalttätigen Ausschreitungen entgegenzuwirken. Ich schlendere sechs Stunden lang durch die Sonne und genieße die entspannte und beeindruckende Atmosphäre. Am schönsten: Beim Feuerwehrbrunnen tanzen hunderte Menschen Hand in Hand in großen Kreisen türkische Volkstänze. Es ist eine wunderbare Stimmung!
So geht es weiter, immer wieder tanzende Menschen von jung bis alt, fröhlich feiernd. Doch am Rande des Straßenfestes bereitet man sich vor. Auf den Moment des Umkippens. 6000 Polizisten stehen in Berlin bereit. Doch auch als 18 Uhr die letzte Demo beginnt, bleibt es ruhig. Ich gehe gegen den Strom und wundere mich. Alles still, nicht mal ein Sitzstreik. Im Gegenteil, die Teilnehmer und Besucher posen vor den Polizistenketten, ein Erinnerungsfoto, ein kleines Gespräch. Das gab es letztes Jahr nicht. Es ist kurz vor Einbruch der Dunkelheit, die U-Bahn fährt noch, die Straßensperren sind immernoch offen, nur vereinzelte Glasscheiben sind zerbrochen. Der Müll türmt sich, die Tonnen stehen noch. Die Krawalltouristen sind enttäuscht. Ich fahre erstmal nach Hause, Füße ausruhen. Wäre ich gegen Mitternacht nochmal rausgegangen, hätte es ganz anders ausgesehen: siehe Tagesschau

Steine werfen ist out,
jetzt wird Halay getanzt!
Mehr Bilder (noch unkommentiert)
So geht es weiter, immer wieder tanzende Menschen von jung bis alt, fröhlich feiernd. Doch am Rande des Straßenfestes bereitet man sich vor. Auf den Moment des Umkippens. 6000 Polizisten stehen in Berlin bereit. Doch auch als 18 Uhr die letzte Demo beginnt, bleibt es ruhig. Ich gehe gegen den Strom und wundere mich. Alles still, nicht mal ein Sitzstreik. Im Gegenteil, die Teilnehmer und Besucher posen vor den Polizistenketten, ein Erinnerungsfoto, ein kleines Gespräch. Das gab es letztes Jahr nicht. Es ist kurz vor Einbruch der Dunkelheit, die U-Bahn fährt noch, die Straßensperren sind immernoch offen, nur vereinzelte Glasscheiben sind zerbrochen. Der Müll türmt sich, die Tonnen stehen noch. Die Krawalltouristen sind enttäuscht. Ich fahre erstmal nach Hause, Füße ausruhen. Wäre ich gegen Mitternacht nochmal rausgegangen, hätte es ganz anders ausgesehen: siehe Tagesschau
Steine werfen ist out,
jetzt wird Halay getanzt!
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