Taschenkaufrausch
Seit Kurzem fühle ich mich bereit, mich von meiner Vogeltasche zu trennen. Nicht gänzlich, aber doch zumindest im Büroalltag. Ich habe mir auch ganz genau überlegt, was an ihre Stelle treten soll: ein schwarze Ledertasche im A4-Format mit rotem Seidenfutter. Klassisch, stilsicher, passt zu jeder Jacke. So war ich also heute das erste Mal in meinem Leben freiwillig und interessiert in einem Taschengeschäft. Die Ecke mit den Aktentaschen ist schnell erspäht, schwarze gibt es auch, doch keine mit dem gewünschten Innenleben. Ich äußere meine Vorstellungen der Verkäuferin gegenüber und ernte schallendes Gelächter. Wie könnte ich nur so konkrete Vorstellungen haben? Ich frage mich, wie man sonst einen derartigen Artikel einkaufen soll, da kann man doch ruhig wissen, was man will, oder? Das Format, was ich suche, gäbe es nur für Männer, rotes Innenfutter nur für Frauen und in dieser Saison sowieso nicht. Ich verzweifle und fühle mich an den grünen Mantel erinnert. Warum nur muss ich mir immer etwas ausdenken, was es nur selten gibt? Jedenfalls war die Suche in ganz Mülheim und in Essens Innenstadt erfolglos und das Verhalten der Verkäuferinnen nicht gerade förderlich für meine Taschenkaufhauskarriere. Ich bestelle jetzt online.
1 Comments:
Du extravagante Nudel, gehst mit konkreten Vorstellungen einkaufen und bist nicht fuer einen spontanen Sinneswandel zu haben. Das Feindbild einer 0815-Verkäuferin.
Weiter so!! ;)
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