29. Dezember 2008

Wir in Helsinki

"Kannst du mal bitte deine Füße aus meinem Gesicht nehmen?" Wir liegen zu fünft mit einer Flasche Russian Standard (Vodka aus St. Petersburg) auf einem Doppelbett und genießen die Vorzüge eines Vier-Sterne-Superior-Hotelzimmers im maritimen Stil (mit Wasserkocher). Wenn man nämlich jemanden kennt, der jemanden kennt, der Angestellter einer internationalen Hotelkette ist, kann man überall wo man gerade sein will, Übernachtungen zum halben Preis bekommen. Vorausgesetzt, man nimmt den Gekanntgekannten mit und scheut sich nicht vor Streitereien mit dem einheimischen Rezeptionisten.

Wichtigster Programmpunkt: die Sauna (ein ursprünglich finnisches Wort). Die ist in Finnland brav nach Geschlechtern getrennt, es sei denn drei Damen verirren sich in der Herrensauna. Danach kam Igor (oder Ivan?) aus Wladiwostok, Navigator der russischen Marine, der sein Goldkettchen auch in der Sauna nicht abnahm und jetzt einen roten Brandstreifen am Hals hat.

Zweitwichtigster Programmpunkt: der Saunaladen. Man kann hier Birkenzweige für acht Euro das Bündel kaufen, Bürsten aller Art und einen Würstchengrill für den Saunaofen.

Kalt ist es hier nicht wirklich, es ist der wärmste Winter seit 20 Jahren. Es sind um die null Grad, Schnee liegt trotzdem. Glöggi gibt's an jeder Ecke. Natürlich ohne Alkohol, wir sind ja in Skandinavien. Was die überteuerten Lebensmittelpreise und weitere Klischees angeht, hier gibt es eine Fotostory zu dem Thema.

Es grüßen aus Helsinki
Laurali, Fabiani, Annemarieli, Pauli und Jenny (Danke Eltern, dass ihr meinem Namen schon das Verniedlichungs-i hinzugefügt habt.)