5. November 2008

Meine erste Dienstreise

Heute bin ich meine erste Dienstreise angetreten. Direkt vom Büro ging’s zum Flughafen. Ich habe es in Angesicht von unnötiger Kostenverschwendung nicht über’s Herz gebracht, ein Taxi zu nehmen. So stand ich stattdessen eine halbe Stunde im Nieselregen in der Hoffnung, der Flughafenbus kommt jeden Moment um die Ecke. Irgendwann kam er dann doch noch, völlig überfüllt. (Alles Gründe, das nächste Mal doch ein Taxi zu nehmen :-)) Beim Einchecken fiel mir das Messer, die Schere und die Flüssigkeiten in meinem Handgepäck auf. (Wann nur, wann endlich werde ich es schaffen, VOR einem Flug daran zu denken???) Ich kaufte mir ein Plastiktütchen mit Zipper, legte so offensichtlich wie möglich das Messer, die Schere und die Flüssigkeiten hinein und grinste den Sicherheitsbeamten an. Er fragt mich, was er mit der Schere machen soll. Ich: „Ausmessen und mir sagen, dass ich die nicht mitnehmen darf.“ Er: „Genau, das Spiel kennen Sie wohl schon?“ Ich: „Ja, ich spende gerne Scheren für Bedürftige. Aber das Messer ist mir wichtiger.“ Schließlich ist es ein kleines Mazda-Messerchen, was ich als Ersatz für mein Lieblings-Schweizer-Mini-Rosa-Volljährigkeitsgeschenk-Taschenmesser von Papa bekam, weil ich Letzteres in Indonesien am Flughafen in die große gelbe Tonne werfen musste. Jetzt kommt die Schere in die Tonne, deren Inhalt leider niemandem zu Gute kommt, das Messer darf ich mitnehmen. Sehr freundlich. Ich hoffe, beim Rückflug kommt es auch durch.
Der Wartebereich ist voller Männer in Anzügen mit Laptops auf den Knien. Alle lächeln mich an. Klar, es gibt kaum Frauen hier. Ich führe Small Talk mit meinem Nachbarn bis zum Boarding. Noch bevor der Flieger abhebt, schaffe ich es einzuschlafen und rechtzeitig vor Getränk- und Snacklieferung wieder aufzuwachen. Kaum oben, sind wir schon wieder unten. Am Ausgang des Düsseldorfer Flughafens stehen ca. 20 Männer mit Firmenschildern und suchendem Blick. Ich entdecke meins, werde ins Auto geladen, 20 Minuten vollgetextet und zu meinem Hotel in Mülheim an der Ruhr gebracht. Nett, wirklich nett. Es gibt sogar einen Schokoladentafelautomaten auf dem Flur. Jetzt liege ich im Bett, schlürfe den Willkommensdrink, schaue „Schlaflos in Seattle“ und frage mich, was ich mit sechs hellblauen Handtücher in meinem Badezimmer anfangen soll.

4 Comments:

Anonymous Anonym said...

5 Handtücher...
... fünf mal Baden
... einmal Baden und dann eins für jedes Körperteil, 2 Beine, 2 Arme, Rücken, Bauch, Kopf, Haare... 5 sind viel zu wenig!
... hässliche Bilder abdecken
... die Handtuchvorrat in Berlin aufstocken
... ein Handtuchkleid basteln, damit man auf der ersten Dienstreise auch schick aussieht. Nähzeug ist doch auch meist in den Zimmern.

Wer hat noch mehr Ideen?

5. November 2008 um 22:50  
Anonymous Anonym said...

ah noch was vergessen:

... ein Handtuch sollte man beim Trampen dabei haben, falls es auf dem Weg zurück zum Flughafen weder Bus noch Taxi gibt.

5. November 2008 um 22:53  
Anonymous Anonym said...

Hört sich gut an!
Sind die Handtücher kuschelweich flauschig und duften nach frischer Wäsche? Dann ab nach Indien damit! ;)

7. November 2008 um 09:35  
Anonymous Anonym said...

In die Handtücher wickelst Du das nächste mal dein Taschenmesser ein, da wird's nicht gefunden!

7. November 2008 um 17:36  

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