28. Juli 2008

Elefantendusche und Affentempel

Nach vier Tagen in Hampi sind meine beiden Haenden voller Henna, ich bin stolze Besitzerin eines Saris aus Seide und eines klingelnden Fusskettchens. Von den Anschlaegen in Indien bekommen wir hier ueberhaupt nichts mit. Die Idylle ist und bleibt perfekt. Heute morgen kurz nach Sonnenaufgang habe ich Lakshmi, den Tempelelefanten, zum Baden begleitet. Geradeso hat er durch das Tor des Seiteneingangs gepasst und trottete dann langsam zum Fluss. Jede Stufe einzeln stieg er die lange Treppe hinab und platzierte sich mitten zwischen das Maenner- und Frauenufer. Ich setzte mich dazu, ohne zu bemerken, dass ich nur von Maennern umgeben war, die sich wegen mir nicht mehr aus dem Wasser trauten, obwohl ihr morgendliches Baden und Zaehneputzen laengst erledigt war. Lakshmi wurde von beiden Seiten gruendlichst geschrubbt, dann mit einem Stein massiert und duschte sich abschliessend selbst.

Ein kleiner Ausflug zum Affentempel fuellt unseren letzten Tag in Hampi. Wir lassen uns mit einem kleinen Rundboot ueber den Fluss schippern und stehen in einer menschenleeren Landschaft. Der Affentempel ist hoch oben auf einem Berg, aber immernoch ein ganzes Stueck weg. Wir klettern ueber Felsen, laufen kleine Feldwege und balancieren ueber schmale Betonstaebe bis wir ein winziges Dorf erreichen. Immernoch kein Mensch ist uns begegnet, da rufen ploetzlich zehn kleine Kinder "Hallo, hallo!" Es ist eine kleine Schule, wir werden hereingewunken. Einige der Kleinen fangen an zu weinen, weil sie solche wie uns wahrscheinlich noch nie gesehen haben. Leider kann keiner der Lehrerinnen Englisch, also teilen wir unsere Kekse und Suessigkeiten und verschenken meinen letzten Bleistift an die Kleinen. Weiter geht's zum Berg, auf dem der Hanumantempel steht, hunderte (tausende?), weisse Stufen im Nieselregen nach oben. Auf dem Gipfel erwarten uns drei steinalte Leute, einige Affen und eine bombastische Aussicht auf das gesamte Tal.
Heute Abend verlassen wir die Gegend, diesmal zum Glueck mit dem Zug in Richtung Bangalore und dann gleich weiter nach Mysore.

2 Comments:

Anonymous Anonym said...

Wie lange hält eigentlich diese lokale Kriegsbemalung an,damit ich Dich am 16. erkenne?! Oder ist das etwa Schmuck? Grüße,Papa

30. Juli 2008 um 16:39  
Blogger Jenny said...

Laut Lakshmi drei Wochen. Also wenn du Glueck hast, erkennst du mich daran, dass der rechte Handruecken noch frei ist. An den Fingerspitzen wird's aber schon duenn. Wenn du moechtest, kann ich dir auch mal sowas machen :-)

30. Juli 2008 um 18:57  

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