Friedlich ...
... war die Walpurgisnacht diesmal, zur Einstimmung auf den Tag danach. Der Mauerpark war zugangsbeschränkt, die Polizei schickte die wandernden Prenzlberger einmal rundherum, am Eingang wurden Flaschen und Spraydosen abgenommen. Keine Gefahr, nur ein kleines Feuerchen und Trommelmusik. Scharenweise lagen wir auf den Wiesen und fragten die voll ausgerüsteten Polizisten von Zeit zu Zeit, die das ganze Gelände absperrten, ob wir mal kurz in den Busch gehen dürften. Hubschrauber beobachteten das harmlose Geschehen in Dauerkreisen, das angrenzende Stadion warf Flutlicht auf die Szenerie. Free Hugs wurden verteilt, die Hundewiese als Spielplatz benutzt. Von 2000 Besuchern wurden 20 festgenommen, 2 Autos brannten, während wir unter der U-Bahn-Brücke bei Konnopkes Imbiss zu den Klängen einer Balkanband tanzten. Die friedlichste Nacht seit 10 Jahren.
Genauso friedlich fing auch der 1. Mai in Kreuzberg an. Als wir 18 Uhr ankamen, strömten die Massen zum Kottbusser Tor, Volksfeststimmung, Kinderwagen, Konzerte, Luftballons. Zeit für einen Spaziergang am Landwehrkanal in der Sonne, gegrillte Dorade und Rucola-Salat mit Parmesan und
Zitronenöl im Degirmen Ocakbasi-Restaurant am Maybachufer bis es dunkel ist. Dann ab zum Myfest, an jeder Straßenecke spielt eine Band, clevere Händler verkaufen Getränke aus Badewannen am Bürgersteig, der Boden ist übersät von Müll. Einzelne Autonome sitzen an Kreuzungen Hundertschaften gegenüber und warten auf den Startschuss. So bleibt es bis Mitternacht, laut, bunt, spannend, aber ruhig. Die Plätze sind dicht gefüllt mit Tausenden Menschen, immer mal wieder rennt eine Polizeitrupp durch die Menge und führt Einzelne ab
. Sie lächeln nicht einmal, sie sprechen nicht, sie stehen einfach nur da in voller Ausrüstung. Das Spezialeinsatzkommando umfasst knapp 5000, einige in Zivil. Die ersten Großfahrzeuge werden bereitgestellt, Räumungsbagger, Wasserwerfer. Der öffentliche Verkehr wird stillgelegt. Die Party ist in vollem Gange, 20.000 feiern und tanzen auf den Straßen. Gegen eins steigt der Lärmpegel, die ersten wappnen sich mit Steinen, Flaschen fliegen durch die Luft. Aber keiner rennt los. Sprechchöre ("Helm ab! Hirn rein!") heben an. Wir sitzen auf einer Bushaltestelle und spielen Krawalltouristen. Was für ein Schauspiel. Bevor es heikel wird,
verschwinden wir durch den Görlitzer Park zum Treptower Ufer in den Club der Visionäre. Ein Aneinanderreihung von schwankenden Flößen, eine Bar an der Seite, ein Feuerkessel in der Mitte. Hunderte Menschen um die dreißig versuchen zu Elektrobeats das Gleichgewicht zu halten. Niemand fällt ins Wasser. Bis die Sonne aufgeht. Was für ein schöner Tag!
Genauso friedlich fing auch der 1. Mai in Kreuzberg an. Als wir 18 Uhr ankamen, strömten die Massen zum Kottbusser Tor, Volksfeststimmung, Kinderwagen, Konzerte, Luftballons. Zeit für einen Spaziergang am Landwehrkanal in der Sonne, gegrillte Dorade und Rucola-Salat mit Parmesan und
1 Comments:
Free Hugs ...kann man das essen?
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