Der 1. Mai wirft seine Schatten voraus
Der 1. Mai ist ja bekanntlich ein Tag, an dem man in Berlin viel erleben kann. Kreuzberg schafft es damit regelmäßig in die internationalen Nachrichten. Überlegte man früher, wohin der Fahrradausflug gehen soll, grübelt man jetzt über die Frage, wohin man sein Auto stellt, damit es von Vandalismus verschont bleibt. Pankow ist da ja eher harmlos. Dachte ich. Denn hier wird man nicht erst am Tag der Arbeit Opfer von bösen Berliner Buben, sondern schon einen zuvor: Ich habe einen Platten. Rechts hinten. Sofort die Erinnerung an Zeitungsartikel von Messerstechern & Co. Es sind aber keinerlei Spuren in Form von Schlitzen oder Stichen zu sehen. Einfach so ein Platten. Gibt es das überhaupt? Nie davon gehört. Aber so ein Ersatzrad muss ja auch seine Daseinsberechtigung haben. Zum Glück stehe ich nicht auf der Autobahn, sondern direkt vor Reifen Gundlach. Die haben auch kundenfreundliche Öffnungszeiten von 7 bis 16 Uhr. Der nette Mann rangiert meinen Wagen rückwärts in die Werkstatt. Am Nachmittag der Anruf: "Ihr Auto ist fertig." "Oh wie schön, danke." "Sagen Se mal, ham Se grad Ärger mit Ihrm Freund?" "Häh, wieso?" "Ihnen hat jemand die Kappe abjedereht, n Steinchen reinjesteckt und wieder zugedreht." Ich bin sprachlos. Mein Auto ist also tatsächlich mutwilliger Zerstörung zum Opfer gefallen, und dabei sieht es nun wirklich nicht so aus, als würden ihm Lackkratzer oder ähnliches den Glanz nehmen. Morgen, zum 1. Mai, lasse ich es dann mal lieber in der Werkstatt stehen, während ich mit Jeans, Kapuzenpullover und Turnschuhen, in denen ich schnell wegrennen kann, auf Kreuzbergentdeckertour gehe ...
2 Comments:
Die Frage ist doch: Seit wann hast Du ein Auto??? Bisher hast Du Dir doch das von Holgi abschleppen lassen. Ich bekomme hier aber auch nichts mit.
Es wird warm bis heiß in Kreuzberg. Doch sicher schafft ein Wasserwerfer wohltuende Abkühlung.
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