Bibliophile Nachwehen des Ortswechsels
Mit einem Umzug in eine andere Stadt ändert sich nicht nur das soziale Netzwerk (an dieser Stelle an meine Leipziger Freunde: Ich vermisse euch! und an meine Berliner Freunde: Danke für die herzliche Aufnahme!), sondern auch solche Strukturen wie ein Fachärztenetz des Vertrauens und die Bibliotheken, in denen man sich nach einigen Jahren Studium blind zurecht findet und die immer ein bisschen wie zu Hause waren. Die Albertina war meine Lieblingsbibliothek, schön anzusehen mit ihren Marmorstatuen, immer hell durch die Fensterfronten an der Decke und immer fand sich jemand zum Kaffee trinken und ablenken. Die Mensa gleich um die Ecke und die Sommerwiese auch. Wie herrlich ließ sich doch auf den breiten Schreibtischen neben Laptop und Büchern ein Nickerchen machen! Eine schöne Zeit!
Jetzt ist sie vorbei, jetzt heißt es suchen, suchen, suchen:
Herausforderung #1: Finde heraus, wo das gesuchte Buch steht. Es gibt zur Auswahl: Die Humboldt-Uni, die Technische Uni, die Freie Universität und die Universität der Künste. Jede hat eine Zentralbibliothek und für jede Fakultät eine eigene Zweigstelle.
Daneben gibt es 120 öffentliche Bibliotheken der Stadt, gerecht verteilt auf alle Stadtteile. Dazu gehört die Zentral- und Landesbibliothek, gegliedert in die Amerika-Gedenkbibliothek und die Berliner Stadtbibliothek. Fachbibliotheken wie die Senatsbibliothek lasse ich an dieser Stelle unter den Tisch fallen.
Nicht vergessen sollte man allerdings die Staatsbibliothek, die mit der schlechtesten Luft. Außerdem wurde dort die Spannerszene aus dem Film "Agnes und seine Brüder" gedreht. Aber "eine Staatsbibliothek ist, bitte sehr! kein Vergnügungsetablissemang."
Netterweise gibt es eine Übersicht, in der alle Berliner Bibliotheken verzeichnet sind und die zuverlässig angibt, wo man das gesuchte Buch finden könnte.
Herausforderung #2: Finde die Bibliothek! Das übliche Problem in Berlin, jede Fahrt dauert im Schnitt eine Stunde, die Straßen finde ich nur, wenn sie seit 1989 nicht umbenannt worden, denn mein Stadtplan ist schon ganz schön alt :-) Das Finden der Hausnummer ist nicht ganz so kreativ wie in Kasachstan, hier gibt es nur zwei Sorten der Nummerierung: Die U-Methode, links hoch, rechts runter oder die bekannte mit den geraden und ungeraden Nummern auf je einer Straßenseite.
Herausforderung #3: Während der Öffnungszeiten da sein, den Euro für das Schließfach dabei haben und sich anmelden. Sich als Benutzer registrieren lassen. Das ist gar nicht so einfach, wenn man nicht an einer Berliner Uni studiert und auch auf dem Personalausweis keine Berliner Adresse vermerkt ist. Aber es geht, verbunden mit einer Jahresgebühr zwischen 0 und 25 Euro.
Herausforderung #4: Finde den richtigen Raum. Meist ausgeschildert nach Fachgebieten. Im Notfall hilft auch der stets freundliche Securitymann.
Herausforderung #5: Finde das richtige Regal. Gottseidank bin ich im Signaturlesen und -sortieren gut geübt, das ist meistens kein Problem.
Herausforderung #6: Das Buch steht nicht im Regal. Meistens ist es dann im Magazin und muss von dort bestellt werden. Das geht irgendwie online. Dann muss man circa 30 Minuten warten und kann es dort abholen, wo Magazinausleihe oder Buchausgabe dransteht. (= Herausforderung #7)
Herausforderung #8: einen riesigen Bücherstapel heraustragen und heil nach Hause bekommen.
Herausforderung #9: Tatsächlich jedes Buch benutzen und nicht darauf warten, es nach 2 Monaten durch Vorzeigen nochmal verlängern zu müssen.
Wer jetzt daran zweifelt, dass ich so einen großen Bücherstapel wirklich brauche: Wann, wenn nicht während einer Magisterarbeit, kann man sich mal so einen tollen Turm ins Zimmer stellen???
Jetzt ist sie vorbei, jetzt heißt es suchen, suchen, suchen:
Herausforderung #1: Finde heraus, wo das gesuchte Buch steht. Es gibt zur Auswahl: Die Humboldt-Uni, die Technische Uni, die Freie Universität und die Universität der Künste. Jede hat eine Zentralbibliothek und für jede Fakultät eine eigene Zweigstelle.
Daneben gibt es 120 öffentliche Bibliotheken der Stadt, gerecht verteilt auf alle Stadtteile. Dazu gehört die Zentral- und Landesbibliothek, gegliedert in die Amerika-Gedenkbibliothek und die Berliner Stadtbibliothek. Fachbibliotheken wie die Senatsbibliothek lasse ich an dieser Stelle unter den Tisch fallen.
Nicht vergessen sollte man allerdings die Staatsbibliothek, die mit der schlechtesten Luft. Außerdem wurde dort die Spannerszene aus dem Film "Agnes und seine Brüder" gedreht. Aber "eine Staatsbibliothek ist, bitte sehr! kein Vergnügungsetablissemang."
Netterweise gibt es eine Übersicht, in der alle Berliner Bibliotheken verzeichnet sind und die zuverlässig angibt, wo man das gesuchte Buch finden könnte.
Herausforderung #2: Finde die Bibliothek! Das übliche Problem in Berlin, jede Fahrt dauert im Schnitt eine Stunde, die Straßen finde ich nur, wenn sie seit 1989 nicht umbenannt worden, denn mein Stadtplan ist schon ganz schön alt :-) Das Finden der Hausnummer ist nicht ganz so kreativ wie in Kasachstan, hier gibt es nur zwei Sorten der Nummerierung: Die U-Methode, links hoch, rechts runter oder die bekannte mit den geraden und ungeraden Nummern auf je einer Straßenseite.
Herausforderung #3: Während der Öffnungszeiten da sein, den Euro für das Schließfach dabei haben und sich anmelden. Sich als Benutzer registrieren lassen. Das ist gar nicht so einfach, wenn man nicht an einer Berliner Uni studiert und auch auf dem Personalausweis keine Berliner Adresse vermerkt ist. Aber es geht, verbunden mit einer Jahresgebühr zwischen 0 und 25 Euro.
Herausforderung #4: Finde den richtigen Raum. Meist ausgeschildert nach Fachgebieten. Im Notfall hilft auch der stets freundliche Securitymann.
Herausforderung #5: Finde das richtige Regal. Gottseidank bin ich im Signaturlesen und -sortieren gut geübt, das ist meistens kein Problem.
Herausforderung #6: Das Buch steht nicht im Regal. Meistens ist es dann im Magazin und muss von dort bestellt werden. Das geht irgendwie online. Dann muss man circa 30 Minuten warten und kann es dort abholen, wo Magazinausleihe oder Buchausgabe dransteht. (= Herausforderung #7)
Herausforderung #8: einen riesigen Bücherstapel heraustragen und heil nach Hause bekommen.
Herausforderung #9: Tatsächlich jedes Buch benutzen und nicht darauf warten, es nach 2 Monaten durch Vorzeigen nochmal verlängern zu müssen.

1 Comments:
Herrlich; ich bin über das "Vergnüngsungsetablissmang" auf Dein Blog gestoßen (ich wollte herausfinden, von wem dieses Zitat stammt, mit dem Stabi ein Heftchen betitelt hat) und bin nun ganz begeistert von dem Bücherturm, der mir entgegenschaut... Wir könnten Tipps über Bücherturmarchitektur austauschen, ich habe mittlerweile eine Turmansammlung, die selbst San Giminiano vor Neid erblassen ließe...
Liebe Grüße von hier nach da; und viel Erfolg bei der Bibliothekssuche!
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