Auszeit
Drei Tage lang war ich nicht online. Drei Tage war ich von der Außenwelt abgeschnitten in einem Teamentwicklungsseminar im Waldhotel neben dem Nürnberger Flughafen. Drei Tage lang habe ich mich mir selbst gestellt, meine Art zu denken und zu kommunizieren reflektiert. Dank der beiden Trainer, zwei 60-jährige Männer in meiner Größe, in Holzfällerhemd und Jeans, habe ich jetzt ein totales Chaos im Kopf. Unzählige Impulse schwirren durch meine Gedanken, Möglichkeiten der Veränderung warten auf Anwendung. Sollte ich in den nächsten Tagen einen seltsamen Eindruck machen, liegt es möglicherweise daran.
Die Trainingssituation intensiviert sich durch die ausgedehnten Seminarzeiten, vom morgens um acht bis nach Mitternacht. Gestern waren wir anschließend noch Salsa tanzen. Eine notwendige Ablenkung vom verkopften Umgang miteinander. Man stellt sich einfach nach einem Cuba Libre zur Einstimmung an die Seite der Tanzfläche und bewegt sich leicht im Rhythmus der Latino-Klänge. Spätestens nach drei Liedern legt sich ein Arm um deine Hüften und schiebt dich wie von selbst in die Mitte der anderen Paare. Du drehst dich um und hast einen kleinen Mann an den Händen, im weißen Anzug mit konträrer Hautfarbe, dunklen Augen und einer Beweglichkeit in den Hüften, die ihm in die Wiege gelegt sein muss. Ich spreche ihn auf Spanisch an, ich frage ihn, ob er Englisch spricht, er antwortet auf Deutsch: Nicht die Hüfte, nur die Füße. Bewegen sich die Füße, kommen Hüfte und Schultern automatisch dazu. Einige Runden Merengue und Bachata später ist die Anspannung verflogen. Vier Stunden schlafen und weiter geht die Teamentwicklung. Kurz vor Abschluss schaffen wir es, aus unserer Gruppe ein Team zu bilden, wir gehen froh und wehmütig zugleich auseinander.
Jetzt sitze ich im Zug zwischen Fussballfans und leeren Flaschen, Männer stoßen mit "Prost Genossen" und schlimmeren Formulierungen an, es stinkt nach Bier.
Und das im ICE. Niveaulose Diskussionen über Bolschewisten und Feindstaaten verschlimmern die Situation. Ich will nach Hause. Es geht mir gut, trotzdem. Sehr gut.
Die Trainingssituation intensiviert sich durch die ausgedehnten Seminarzeiten, vom morgens um acht bis nach Mitternacht. Gestern waren wir anschließend noch Salsa tanzen. Eine notwendige Ablenkung vom verkopften Umgang miteinander. Man stellt sich einfach nach einem Cuba Libre zur Einstimmung an die Seite der Tanzfläche und bewegt sich leicht im Rhythmus der Latino-Klänge. Spätestens nach drei Liedern legt sich ein Arm um deine Hüften und schiebt dich wie von selbst in die Mitte der anderen Paare. Du drehst dich um und hast einen kleinen Mann an den Händen, im weißen Anzug mit konträrer Hautfarbe, dunklen Augen und einer Beweglichkeit in den Hüften, die ihm in die Wiege gelegt sein muss. Ich spreche ihn auf Spanisch an, ich frage ihn, ob er Englisch spricht, er antwortet auf Deutsch: Nicht die Hüfte, nur die Füße. Bewegen sich die Füße, kommen Hüfte und Schultern automatisch dazu. Einige Runden Merengue und Bachata später ist die Anspannung verflogen. Vier Stunden schlafen und weiter geht die Teamentwicklung. Kurz vor Abschluss schaffen wir es, aus unserer Gruppe ein Team zu bilden, wir gehen froh und wehmütig zugleich auseinander.
Jetzt sitze ich im Zug zwischen Fussballfans und leeren Flaschen, Männer stoßen mit "Prost Genossen" und schlimmeren Formulierungen an, es stinkt nach Bier.
Und das im ICE. Niveaulose Diskussionen über Bolschewisten und Feindstaaten verschlimmern die Situation. Ich will nach Hause. Es geht mir gut, trotzdem. Sehr gut.
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