Lost (in) Paradise
Freitag Abend geht's zum letzten Mal zum Budgetterminal, mein letzter Urlaub. Der Flug dient wie immer zum Schlafen und Lesen, der Flughafen in Krabi ist klein aber geordnet. Man muss sogar ein Taxiticket kaufen, um in die Stadt zu kommen. Es giesst in Strömen, aber unser Taxi, ein Neuwagen mit hellen Ledersitzen, bringt uns vor die Tür des Guesthouses unserer Wahl, das Chan Cha Lay. Ein sehr hübsches, maritim gestaltetes Hotel. Wir bekommen ein Doppelzimmer mit eigener Freiluftdusche für 4 Euro.
Der Nachtmarkt am Hafen von Krabi ist dank des Regens stark geschrumpft, also machen wir es uns in einem gemütlichen Restaurant bequem. Marie bestellt begeistert von den Preisen drei Hauptgerichte á 1 Euro. Auch der Laden mit den Tüchern, T-Shirts usw. macht noch am Abend das Geschäft des Tages. In den anderen Geschäften liegen die Besitzer und die Hunde auf dem Boden, die eingeschweissten Lebensmittel und Artikel sind von einer dicken Staubschicht bedeckt. Hier gibt's nicht mehr zu entdecken, also ab unter die Regendusche und ins Bett.
Am nächsten Morgen gibt's mein Lieblingsfrühstück: Pfannkuchen mit Banane und Honig sowie frischen O-Saft. Dann bringt uns ein offener Bus zum Hafen, dort treffen wir Laura und Tine, direkt aus dem Nachtbus von Bangkok. Ab an Board und eine Stunde sonnen und schwatzen.
Als die Insel in Sicht kommt, ist der Himmel schon wieder grau. Kaum legen wir an, werden wir von unzähligen Männern umringt, die uns ein Zimmer anbieten. Wir wollen eine Holzhuette direkt am Meer. Wir sollen erst bezahlen, bevor wir uns die Zimmer ansehen können. Aber auf sowas lassen wir uns nicht ein, wir machen uns lieber selber auf den Weg. Es gibt auf der ganzen Insel keine Autos, keine Mopeds, höchstens Fahrräder und Sackkarren. Längere Strecken fährt man mit dem Boot.
Wir laufen über schlammige Wege, gesäumt von Baumaterialien und Schutt. Jedes dritte Haus ist eine Baustelle. Baulärm liegt über allem.
An jedem Weg steht ein Schild mit dem Hinweis, in welcher Richtung der Evakuierungstreffpunkt ist. Ich versuche mir vorzustellen, wie die Welle aussah. Wie Panik aufkam. Wie alle auf den Berg gerannt sind. Es ist unvorstellbar. Ich wusste, dass die Insel so stark vom Tsunami beschädigt wurde, dass noch lange nicht wieder alles aufgebaut ist. Aber dieser Zustand ist wirklich erschreckend. Ganz zu schweigen von den persönlichen Verlusten der Bewohner. Die Männer sind mit dem Wiederaufbau beschäftigt, die Frauen versorgen die Touristen. Die und ihr Geld sind hier dringend nötig.
Wir schauen desillusioniert einige Hütten fernab vom Strand an und stossen zufällig auf eine Art Hippie-Gemeinschaft, bunte Leute, die in Hängematten schlafen und ganz locker drauf sind :-) In Lauras und meinen Augen leuchtet es bei dem Angebot, hier zu übernachten, aber Marie macht von ihrem Vetorecht Gebrauch. Sie kann es nicht fassen, dass wir hier schlafen würden :-)
Wir nehmen das nächste akzeptable Angebot an, zwei Huetten, sauber und nur leicht kaputt, Terasse mit Liegestühlen und Meerblick. Lange bleiben wir nicht, schnell in den Bikini und erstmal in die Strandbar, bis der Regen aufhört. Nach acht frischen Fruchtshakes und lecker Bruschetta leihen wir uns Kajak, Schnorchel, Taucherbrille und Flossen. Wir wollen zum Monkeybeach, der ist gleich um die Ecke, so dass wir gar nicht weit aufs Meer paddeln müssen. Die Wellen sind nicht hoch, dennoch schaffen wir es nicht, trocken zu stranden. Nachdem wir zusehen müssen, wie Laura und Tine umkippen, probieren wir rechtwinklig zu den Wellen zu paddeln. Trotzdem kippen wir um, die Wertsachen sind zum Glück in einer wasserdichten Tasche. Die aufgeschabten Knie sind egal, hauptsache Marie hat ihre Brille noch auf der Nase! Jetzt fehlen nur noch Klamotten, Schuhe, Handtücher und - oh nein! Mein Fotoapparat! Mein heiligstes Stück schwimmt jetzt in einer offenen Plastetüte irgendwo im Meer. Wir finden im aufgewühlten Wasser glücklicherweise alles wieder und wie durch ein Wunder bzw. durch die Neoprenhülle, in der der Apparat steckte, ist alles heil. Puh! Jetzt können wir endlich an einem menschenleeren Strand im Sand spielen, Kleckerburgen bauen, Kalenderfotos machen, Muscheln sammeln und uns mit Schlamm bewerfen :-)
Beim Abspülen des Sandes wirft mich eine Welle um, mein Fuss landet auf einem spitzen Stein. Ich hopse zurück an den Strand, setze mich und beobachte, wie eine rote Lache ins Meer rinnt. Das sieht toll aus! Zum Glück gibt's hier nur Riffhaie :-)
Wir versorgen den Schnitt mit Salbe, Taschentüchern und einem Schnepsgummi. Als es nicht mehr blutet und die Sonne sich dem Horizont nähert, machen wir uns auf den Rückweg. Mittlerweile hat die Ebbe alle spitzen Steine zum Vorschein gebracht, wir schaffen es kaum, das Kajak über die Steine und Korallen ins Wasser zu tragen. Ich kann nicht helfen, mein Fuss erlaubt kein Auftreten. Marie kämpft, zieht das Kajak und mich ins Wasser, aber immer wieder kommt eine Welle. Lässt sie los, ist das Boot wieder zwischen den Steinen, hält sie es fest, wirft es sie um und ihre Knie und Hüften gegen die spitzen Felsen. Aber sie ist sehr hartnäckig und schafft es, ohne sich den Hals zu brechen. Vom Adrenalin angetrieben, paddeln wir wie die Wilden zurück, es wird langsam dunkel und wieder tauchen Felsspitzen im Meer auf. Wir sind noch weit vom Strand entfernt und schon sitzen wir wieder auf. Marie will aussteigen, mit ihren rutschigen Flip-Flops, aber ich lasse das nicht zu. Ich will das nicht noch einmal anschauen, wie sie gegen die Wellen und Steine kämpft. Eine Verletzung genügt! Wir manövrieren uns mit jeder Welle ein Stück weiter, bis es gar nicht mehr geht. Also doch aussteigen und das Boot über die Felsen schleppen. Es ist verdammt schwer, meine offene Zehe brennt vom Salzwasser und Schlick. Am Strand liegen die Sonnenuntergangsgeniesser im Liegestuhl und beobachten uns. Dann kommt endlich die Kajakvermieterin. Wir lassen die Boote liegen und sie fährt mich auf einem Fahrrad mit Motor zum Krankenhaus.
Ein neu gebautes kleines Haus, offene Fenster bis zum Boden. Links der OP, rechts das Krankenzimmer. Im Eingangsbereich liegen zwei Frauen in Shorts auf dem Sofa und starren in den Fernseher. Als ich reinkomme wird die eine zur Empfangsdame und gibt mir Anmeldeformulare zum Ausfüllen. Dann kommt die andere, sie scheint die Ärztin zu sein, sieht meinen blutenden Schuh, nimmt mir die Formulare aus der Hand und bitte mich zu folgen. Ich darf mich auf eine Liege im OP legen, das Meer ist höchstens zehn Meter entfernt, durch die offenen Fenster dringt das Rauschen. Ich habe nichts als einen Bikini an und mein Körper ist voller Sand. Aber ansonsten macht der OP einen sehr sauberen Eindruck. Ich erzähle was passiert ist, sie reinigt den Zeh und deutet mir mit einer Handbewegung, dass sie mich pieksen will. Eine Spritze denke ich, gegen die Entzündung oder so. Aber nein, es ist eine Betäubungsspritze! Es braucht zwei weitere Leute, die mein Bein festhalten, weil ich so zimperlich bin. Dann guck ich nicht mehr hin, sie näht mit drei Stichen. Sie wickelt meinen Zeh ein, macht eine Plastetüte drüber, gibt mir Antibiotika und Schmerzmittel. Ich zücke meine Kreditkarte, aber sie akzeptieren nur Barzahlung. Ich komme glimpflich davon mit 20 Euro für alles. Nicht schlecht!
Die nette Frau bringt mich auf dem Gepäckträger zurück in unsere Hütte, die Mädels warten schon frisch geduscht. Wir gehen (ich humple) wieder ins Dorf und finden ein Restaurant, in dem es ein All-you-can-eat-Buffet mit frischen Meeresfrüchten und Sushi gibt. Hier verbringen wir ein paar Stunden :-) Dann noch kurz shoppen und statt Party, wofür die Insel übrigens sehr gut ausgestattet ist, ziehen wir erschöpft von unserem Ausflug das Bett vor. Mein Fuss fühlt sich an wie eine Riesenkugel aus Blei, aber Marie kümmert sich rührend um mich. Kann sie als Krankenmutti nur empfehlen :-)
Der Sonntag Morgen ist trocken, aber bewoelkt. Unsere Sachen sind dank einer verregneten Nacht immernoch nass. Bikini anziehen und auf zum Strand! Der Long Beach soll schoen sein. Nach einem Obstfruehstueck bringt mich die nette Frau wieder mit dem Mofa zum Taxibootstand. Dort laesst sie sich wenigstens auf einen Fruchtshake einladen, waehrend wir auf die Maedels warten. Dann traue ich mich zu fragen: "Wie war das bei dem Tsunami?" Die Farbe weicht aus ihrem Gesicht. "Eine Welle kam von links, eine Welle kam von rechts. Ueber der Insel trafen sie sich und begruben alles unter sich. Alle Haeuser waren weg." "Und dann seid ihr alle in Panik auf den Berg gerannt?" "Nein, nicht alle. Das ging viel zu schnell. Viele sind an der Kueste geblieben." "Wie habt ihr das ueberlebt?" "Ich weiss es nicht." Ich freue mich ueber jedes Baby, das ich hier sehe, ueber jeden Geldschein, der hier den Besitzer wechselt. Es gibt eine kleine, bewachsene Sitzecke, sie stellt den Tsunami-Gedaechtnispark dar. Am Eingang ein Warnschild: Nicht im Bikini betreten, keinen Muell wegwerfen. Wie lange wird es dauern bis hier wieder alles in Ordnung ist? Wann wird die naechste Welle kommen? Die Frau hofft, dass sie jetzt erstmal ein paar Jahre verschont werden.
Wir bedanken uns nochmal fuer alles und lassen uns vom Taxiboot zum Long Beach fahren. Lang ist er ja, aber auch nicht wirklich breit. Wir finden ein schattiges Plaetzchen, haengen unser Gepaeck an Palmen und lassen uns ewig im tuerkisblauen Wasser treiben. Ich kann natuerlich nicht richtig rein, aber das haelt mich nicht davon ab, mit Plastetuete um den Fuss auf allen Vieren ins Wasser zu krabbeln :-)
Noch eine frische Kokosnuss zum Abschied und schon geht die Faehre zurueck nach Krabi. Ein letztes gemeinsames Thai-Essen am Hafen (Kokosmilchsuppe mit Zitronengras und Huehnchen), dann trennen sich unsere Wege. Wirklich schade, dass wir diesmal nicht sagen koennen: Bis zum naechsten Wochenende in Vietnam!
Maries Blogeintrag zu diesem Wochenende.
Für die Lesefaulen gibt's hier Fotos.
Der Nachtmarkt am Hafen von Krabi ist dank des Regens stark geschrumpft, also machen wir es uns in einem gemütlichen Restaurant bequem. Marie bestellt begeistert von den Preisen drei Hauptgerichte á 1 Euro. Auch der Laden mit den Tüchern, T-Shirts usw. macht noch am Abend das Geschäft des Tages. In den anderen Geschäften liegen die Besitzer und die Hunde auf dem Boden, die eingeschweissten Lebensmittel und Artikel sind von einer dicken Staubschicht bedeckt. Hier gibt's nicht mehr zu entdecken, also ab unter die Regendusche und ins Bett.
Am nächsten Morgen gibt's mein Lieblingsfrühstück: Pfannkuchen mit Banane und Honig sowie frischen O-Saft. Dann bringt uns ein offener Bus zum Hafen, dort treffen wir Laura und Tine, direkt aus dem Nachtbus von Bangkok. Ab an Board und eine Stunde sonnen und schwatzen.
Als die Insel in Sicht kommt, ist der Himmel schon wieder grau. Kaum legen wir an, werden wir von unzähligen Männern umringt, die uns ein Zimmer anbieten. Wir wollen eine Holzhuette direkt am Meer. Wir sollen erst bezahlen, bevor wir uns die Zimmer ansehen können. Aber auf sowas lassen wir uns nicht ein, wir machen uns lieber selber auf den Weg. Es gibt auf der ganzen Insel keine Autos, keine Mopeds, höchstens Fahrräder und Sackkarren. Längere Strecken fährt man mit dem Boot.
Wir laufen über schlammige Wege, gesäumt von Baumaterialien und Schutt. Jedes dritte Haus ist eine Baustelle. Baulärm liegt über allem.
Wir schauen desillusioniert einige Hütten fernab vom Strand an und stossen zufällig auf eine Art Hippie-Gemeinschaft, bunte Leute, die in Hängematten schlafen und ganz locker drauf sind :-) In Lauras und meinen Augen leuchtet es bei dem Angebot, hier zu übernachten, aber Marie macht von ihrem Vetorecht Gebrauch. Sie kann es nicht fassen, dass wir hier schlafen würden :-)
Wir nehmen das nächste akzeptable Angebot an, zwei Huetten, sauber und nur leicht kaputt, Terasse mit Liegestühlen und Meerblick. Lange bleiben wir nicht, schnell in den Bikini und erstmal in die Strandbar, bis der Regen aufhört. Nach acht frischen Fruchtshakes und lecker Bruschetta leihen wir uns Kajak, Schnorchel, Taucherbrille und Flossen. Wir wollen zum Monkeybeach, der ist gleich um die Ecke, so dass wir gar nicht weit aufs Meer paddeln müssen. Die Wellen sind nicht hoch, dennoch schaffen wir es nicht, trocken zu stranden. Nachdem wir zusehen müssen, wie Laura und Tine umkippen, probieren wir rechtwinklig zu den Wellen zu paddeln. Trotzdem kippen wir um, die Wertsachen sind zum Glück in einer wasserdichten Tasche. Die aufgeschabten Knie sind egal, hauptsache Marie hat ihre Brille noch auf der Nase! Jetzt fehlen nur noch Klamotten, Schuhe, Handtücher und - oh nein! Mein Fotoapparat! Mein heiligstes Stück schwimmt jetzt in einer offenen Plastetüte irgendwo im Meer. Wir finden im aufgewühlten Wasser glücklicherweise alles wieder und wie durch ein Wunder bzw. durch die Neoprenhülle, in der der Apparat steckte, ist alles heil. Puh! Jetzt können wir endlich an einem menschenleeren Strand im Sand spielen, Kleckerburgen bauen, Kalenderfotos machen, Muscheln sammeln und uns mit Schlamm bewerfen :-)
Wir versorgen den Schnitt mit Salbe, Taschentüchern und einem Schnepsgummi. Als es nicht mehr blutet und die Sonne sich dem Horizont nähert, machen wir uns auf den Rückweg. Mittlerweile hat die Ebbe alle spitzen Steine zum Vorschein gebracht, wir schaffen es kaum, das Kajak über die Steine und Korallen ins Wasser zu tragen. Ich kann nicht helfen, mein Fuss erlaubt kein Auftreten. Marie kämpft, zieht das Kajak und mich ins Wasser, aber immer wieder kommt eine Welle. Lässt sie los, ist das Boot wieder zwischen den Steinen, hält sie es fest, wirft es sie um und ihre Knie und Hüften gegen die spitzen Felsen. Aber sie ist sehr hartnäckig und schafft es, ohne sich den Hals zu brechen. Vom Adrenalin angetrieben, paddeln wir wie die Wilden zurück, es wird langsam dunkel und wieder tauchen Felsspitzen im Meer auf. Wir sind noch weit vom Strand entfernt und schon sitzen wir wieder auf. Marie will aussteigen, mit ihren rutschigen Flip-Flops, aber ich lasse das nicht zu. Ich will das nicht noch einmal anschauen, wie sie gegen die Wellen und Steine kämpft. Eine Verletzung genügt! Wir manövrieren uns mit jeder Welle ein Stück weiter, bis es gar nicht mehr geht. Also doch aussteigen und das Boot über die Felsen schleppen. Es ist verdammt schwer, meine offene Zehe brennt vom Salzwasser und Schlick. Am Strand liegen die Sonnenuntergangsgeniesser im Liegestuhl und beobachten uns. Dann kommt endlich die Kajakvermieterin. Wir lassen die Boote liegen und sie fährt mich auf einem Fahrrad mit Motor zum Krankenhaus.
Ein neu gebautes kleines Haus, offene Fenster bis zum Boden. Links der OP, rechts das Krankenzimmer. Im Eingangsbereich liegen zwei Frauen in Shorts auf dem Sofa und starren in den Fernseher. Als ich reinkomme wird die eine zur Empfangsdame und gibt mir Anmeldeformulare zum Ausfüllen. Dann kommt die andere, sie scheint die Ärztin zu sein, sieht meinen blutenden Schuh, nimmt mir die Formulare aus der Hand und bitte mich zu folgen. Ich darf mich auf eine Liege im OP legen, das Meer ist höchstens zehn Meter entfernt, durch die offenen Fenster dringt das Rauschen. Ich habe nichts als einen Bikini an und mein Körper ist voller Sand. Aber ansonsten macht der OP einen sehr sauberen Eindruck. Ich erzähle was passiert ist, sie reinigt den Zeh und deutet mir mit einer Handbewegung, dass sie mich pieksen will. Eine Spritze denke ich, gegen die Entzündung oder so. Aber nein, es ist eine Betäubungsspritze! Es braucht zwei weitere Leute, die mein Bein festhalten, weil ich so zimperlich bin. Dann guck ich nicht mehr hin, sie näht mit drei Stichen. Sie wickelt meinen Zeh ein, macht eine Plastetüte drüber, gibt mir Antibiotika und Schmerzmittel. Ich zücke meine Kreditkarte, aber sie akzeptieren nur Barzahlung. Ich komme glimpflich davon mit 20 Euro für alles. Nicht schlecht!
Die nette Frau bringt mich auf dem Gepäckträger zurück in unsere Hütte, die Mädels warten schon frisch geduscht. Wir gehen (ich humple) wieder ins Dorf und finden ein Restaurant, in dem es ein All-you-can-eat-Buffet mit frischen Meeresfrüchten und Sushi gibt. Hier verbringen wir ein paar Stunden :-) Dann noch kurz shoppen und statt Party, wofür die Insel übrigens sehr gut ausgestattet ist, ziehen wir erschöpft von unserem Ausflug das Bett vor. Mein Fuss fühlt sich an wie eine Riesenkugel aus Blei, aber Marie kümmert sich rührend um mich. Kann sie als Krankenmutti nur empfehlen :-)
Der Sonntag Morgen ist trocken, aber bewoelkt. Unsere Sachen sind dank einer verregneten Nacht immernoch nass. Bikini anziehen und auf zum Strand! Der Long Beach soll schoen sein. Nach einem Obstfruehstueck bringt mich die nette Frau wieder mit dem Mofa zum Taxibootstand. Dort laesst sie sich wenigstens auf einen Fruchtshake einladen, waehrend wir auf die Maedels warten. Dann traue ich mich zu fragen: "Wie war das bei dem Tsunami?" Die Farbe weicht aus ihrem Gesicht. "Eine Welle kam von links, eine Welle kam von rechts. Ueber der Insel trafen sie sich und begruben alles unter sich. Alle Haeuser waren weg." "Und dann seid ihr alle in Panik auf den Berg gerannt?" "Nein, nicht alle. Das ging viel zu schnell. Viele sind an der Kueste geblieben." "Wie habt ihr das ueberlebt?" "Ich weiss es nicht." Ich freue mich ueber jedes Baby, das ich hier sehe, ueber jeden Geldschein, der hier den Besitzer wechselt. Es gibt eine kleine, bewachsene Sitzecke, sie stellt den Tsunami-Gedaechtnispark dar. Am Eingang ein Warnschild: Nicht im Bikini betreten, keinen Muell wegwerfen. Wie lange wird es dauern bis hier wieder alles in Ordnung ist? Wann wird die naechste Welle kommen? Die Frau hofft, dass sie jetzt erstmal ein paar Jahre verschont werden.
Wir bedanken uns nochmal fuer alles und lassen uns vom Taxiboot zum Long Beach fahren. Lang ist er ja, aber auch nicht wirklich breit. Wir finden ein schattiges Plaetzchen, haengen unser Gepaeck an Palmen und lassen uns ewig im tuerkisblauen Wasser treiben. Ich kann natuerlich nicht richtig rein, aber das haelt mich nicht davon ab, mit Plastetuete um den Fuss auf allen Vieren ins Wasser zu krabbeln :-)
Noch eine frische Kokosnuss zum Abschied und schon geht die Faehre zurueck nach Krabi. Ein letztes gemeinsames Thai-Essen am Hafen (Kokosmilchsuppe mit Zitronengras und Huehnchen), dann trennen sich unsere Wege. Wirklich schade, dass wir diesmal nicht sagen koennen: Bis zum naechsten Wochenende in Vietnam!
Maries Blogeintrag zu diesem Wochenende.
Für die Lesefaulen gibt's hier Fotos.
1 Comments:
Das liegt bestimmt an der kaputten Zehe...da funktionieren auch die Finger nicht mehr richtig, oder...??
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