9. März 2006

Belize mit Schiffbruch


Die Insel ruft! Auf zum Tobacco Caye - ein kleines, wirklich kleines Eiland ohne alles.
Es fing alles ganz harmlos an: Ausgestattet mit Essen und Wasser fuer eine Woche betreten wir das Boot. Das Meer ist rauh, das Speedboot laesst uns ueber die Wellen fliegen. Mit voller Wucht kracht es auf das brausende Meer und wir immer wieder auf die Holzbank. Krach - sie zersplitterte. Kurz darauf hatte der Captain das Cockpit samt Lenkrad in der Hand, die Nieten hatten das Zeitliche gesegnet. Krach - die zweite Sitzbank. Wir klammerten uns an die Reeling und beobachteten gespannt den Captain. "Tranquillo, tranquillo! No problema." Dabei schoepfter mit einer halben Waschmittelflasche das eingelaufene Wasser aus dem Boot. Es hatte eine Loch! Wir krochen auf die Spitze des Bootes und der Captain rettete die Batterie aus dem Wasser. Das Ziel war schon in Sichtweite, aber noch lange nicht in Schwimmweite. Der Wasserpegel stieg stetig, die Rucksaecke schwammen bereits. Tranquillo, tranquillo - ganz ruhig! Die Sonnenbrille rutschte dem Captain vom Gesicht und er schmiss wuetend das einzige Schoepfgefaess ueber Bord. Wir bereiten uns gedanklich auf den Untergang vor, d.h. Kraefte sammeln fuer den Schwimmmarathon, ade geliebtes Gepaeck.
Mit Vollgas, also im Schneckentempo, erreichten wir ein winziges Atoll, welches als Muellhalde genutzt wird. Gott sei Dank stand uns jetzt Schoepfmaterial zur Verfuegung. Wir leeren das Boot, doch es half alles nichts, das Wasser war nicht zu bezwingen. Unsere letzte Rettung waren zwei alte Fischer, die uns mit ihrem Kahn fuer viele Dollar ans Ziel brachten. Der Captain blieb auf dem sinkenden Schiff zurueck. Er ist noch heute vermisst ... (Ok, er wurde nach zwei Tagen gerettet.)